Ablauf

Beim Nockbergringen holten die Ranggler zwei Siege

Am vergangenen Sonntag fand im Wachsenberg im Bezirk Feldkirchen in Kärnten das Abschlussringen von den Nockberger Ringern statt. Die Tiroler Ranggler waren erstmals mit drei Athleten am Start und schafften sensationelle Erfolge.

In der Klasse bis 15 Jahre bei 7 Ringern war Matthäus Gander von der Union Matrei am Start. Nach den drei Vorrundenkämpfen stand er als Bester schon im Finale. Beim alles entscheidenden Finalkampf setzte sich Gander mit einer gezielten Beintechnik durch und stand somit als Sieger seiner Klasse fest.

In der Klasse bis 18 Jahre startete Matthäus Gander nochmals und wurde vierter.

In der Allgemeinen Klasse waren 12 Athleten am Start, wobei die Sportunion Matrei mit Kevin Holzer und Thomas Gander zwei Ringer stellten. Nach vier Vorrundenkämpfen platzierte sich Kevin Holzer an die sechste Stelle und Thomas Gander an die neunte Stelle. Beim sogenannten ,,Rittern“ konnte sich Thomas Gander nicht verbessern und somit erreichte er den neunten Platz. Kevin Holzer lief zur Bestform auf und konnte sich mit fünf Siegen in Folge bei über 20 Minuten durchgehender Kampfzeit ins Finale ringen. Im Finalkampf überraschte er seinen Gegner mit einem gekonnten Schulterwurf binnen weniger Sekunden und stand somit als Sieger des Ringerturnieres fest.





Nockberger Ringerregeln:

Man zieht sich eine Ringerjacke über. Die rechte Hand fasst den Gegner beim Rockkragen, die linke Hand am Rockzipf. Diese Griffhaltung darf bis Ende des Kampfes nicht losgelassen werden. Nun versuchen sich die Kontrahenten mit einem Wurf auf den Boden zu bringen. Mehrere Techniken wie der,, Fürschlag, einwendiger und auswendiger Kragler (Haggler)“ oder einer der schönsten Würfe ist auch der ,,Über-Arsch-Dreher“. Der ,,Riss“ ähnelt einen Schleuderwurf. Zudem kann man auch verschiedene Rangglertechniken einsetzen wie zum Beispiel den Schulterwurf, Viersteiger , Hufer oder auch verschiedene Judotechniken.

Sieger ist- wer in drei Minuten seinen Gegner zuerst mit einem Körperteil oberhalb der Knie zur Bodenberührung zwingt, und somit einen Pluspunkt erreicht. Zwei Punkte können pro Kampf in den Vorrunden gesammelt werden. Bei Unentschieden und Freilos gibt es keine Punkte. Es werden vier Vorrundenkämpfe ausgetragen mit einfacher Paarungsverlosung. Nach den Vorrundenkämpfen ergibt sich eine Plus/Minus Wertungsliste vom Besten bis zum Letzten. Nun beginnt das ,,Rittern“. Der Letztplatzierte Ringt gegen den Vorletzten usw. Der Sieger bleibt immer im Ring. Beim ,,Rittern“ gibt es kein Zeitlimit und der Kampf ist bei der ersten Punktevergabe entschieden.( Theoretisch könnte auch der letzte von den Vorrundenkämpfen im Finale stehen). Sieger ist derjenige der beim Rittern ohne Niederlage ist und am Ende übrig bleibt.

Das Nockbergringen ist wie das Ranggeln ein Brauchtumssport und ist bis ins Mittelalter zurück schriftlich belegt und geht wahrscheinlich bis auf die Keltenzeit zurück und hat seine ursprüngliche Form bis in die Gegenwart bewahrt. Somit zählt das Nockbergringen zu den ältesten Sportarten im Oberkärntner Raum. Ursprünglich diente das Ringen dem männlichen Kräftemessen um Ruhm, Ansehen und materiellen Besserstellung und zur Feststellung der Rangordnung unter den Dorfbewohnern.

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